Schulsportprojekte als Friedenssicherung
Friedenssicherung durch ein Schulsportprogramm in Bangladesch
Die Mehrheitsbevölkerung in Bangladesch sind muslimische Tieflandbengalen. In den Grenzregionen zu Indien und Myanmar leben jedoch viele ethnische Minderheiten anderer Religionen. Die Entwicklung dieser Grenzregionen ist im Vergleich zu anderen Regionen in Bangladesch sehr rückständig. Besonders Kinder in diesen Gebieten sind stark benachteiligt, denn sie haben nicht denselben Zugang zu Bildungseinrichtungen wie in anderen Regionen. Die Minderheiten bekommen nämlich nicht dieselbe Unterstützung wie die bengalische Mehrheitsbevölkerung und daher kommt es sehr oft zu Konflikten zwischen den unterschiedlichen Ethnien. Bangladesch ist das am dichtesten bevölkerte Land der Erde. Durch den enormen Bevölkerungsdruck kommt es zu Migrationsbewegungen innerhalb des Landes. Vor allem die Mehrheitsbevölkerung strebt nach neuen Siedlungsgebieten und versucht zunehmend, die Hügelländer und Randgebiete zu besiedeln. Dadurch kommt es immer wieder zu ethnischen Spannungen mit den dort ansässigen Minderheitenvölkern, die häufig in gewalttätige Konflikte ausarten.
SONNE-International ist seit 2002 in Bangladesch aktiv und betreibt in diesen Krisengebieten u.a 20 entlegene Dorfschulen. Dieses Projekt wurde mit lokalen Stakeholdern konzipiert, um zwischen Schulkindern aus ethnischen Minderheiten und der Mehrheitsbevölkerung durch ein Schulsportprogramm die Friedenssicherung (Peace-Building) in Krisengebieten zu fördern. Das Projekt dient der Schaffung eines friedvollen Klimas des Zusammenlebens von Mehr- und Minderheitsbevölkerung in Bangladesch und ist eine wesentliche Maßnahme zur Konfliktprävention. Eine friedliche Gesellschaft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung (SDG 16) wird durch diese Maßnahmen gefördert.
Jedes Jahr finden im Rahmen unseres Projektes zwei große Schulsportwettkämpfe statt. Mehrere hundert SchülerInnen und BetreuerInnen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen lernen sich an ein bis zwei Tagen bei sportlichen Bewerben, gemeinsamen Mahlzeiten und einem gemeinsamen Abendprogramm kennen und bekommen dadurch die Gelegenheit, gegenseitige Vorurteile abzubauen. Die Sportveranstaltungen sollen wesentlich zur Friedenssicherung in diesen Gebieten beitragen.
Als wichtige Begleitmaßnahme findet eine kontinuierliche sportliche Förderung aller beteiligten SchülerInnen durch speziell geschulte SportpädagogInnen statt. Bei diesem Projekt sollen die bereits etablierten 20 Dorfschulen den Schulunterricht durch regelmäßigen Sportunterricht erweitern, um die soziale Interaktion und die Gesundheit, im Speziellen die mentale Gesundheit, zu stärken.