Der Fotograf Lukas Bezila aus Wien besuchte unsere Projekte in Myanmar
Über Lukas:
Normalerweise ist Lukas meistens auf Hochzeiten anzutreffen. Nicht, dass er schon so oft geheiratet hätte, aber das Heiraten ist seine Leidenschaft – genauer gesagt das Fotografieren auf Hochzeiten. Seit mehr als sechs Jahren ist der Wiener mit slowakischen Wurzeln professioneller Hochzeitsfotograf. Seinen Fokus richtet er aber auch auf Businessporträts, Eventfotografie und Architektur. In den letzten 3,5 Monaten nahm er sich allerdings eine Auszeit, um mit seiner Familie Asien zu entdecken. Doch neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Gegend, faszinierten Lukas vor allem die Menschen und ihr oft recht einfaches Leben. Darum dokumentierte er in Myanmar – eines der ärmsten Länder Südostasiens – auch die Projekte von SONNE.
Doch nun mehr von ihm selbst:
Ich unterstütze SONNE International aus folgenden 3 Gründen:
- Ich denke, dass Bildung die sinnvollste Art der Unterstützung ist. Sie macht nicht abhängig, sondern unabhängig. Kinder können damit alleine eine bessere Zukunft aufbauen. Da ich auch Kinder habe, finde ich, dass jedes Kind eine Chance bekommen sollte.
- Da ich früher als Risk Manager in der Bank tätig war, bin ich eher skeptisch was es Ideen und große Worte betrifft. Ich überprüfe am liebsten Zahlen. Und die Zahlen bei SONNE International mit einem administrativen Aufwand von etwa 5 % der gesammelten Spendensumme stimmen für mich einfach. Um es salopp auszudrücken, ich will mit meinen Spenden nicht Administration sponsern, sondern dass das meiste Geld bei den Kindern landet. Und da ist SONNE Vorreiter.
- Und last but not least sind es die Leute, die bei SONNE arbeiten. Trotz sehr schweren Thema und oft traurigen Schicksalen ist das Team sehr positiv eingestellt, und versucht mit interessanten Projekten die Realität der Kinder zu verbessern. Sehr gefällt mir auch, dass man lokale Leute in den Projekten anstellt. Somit unterstützt man die lokale Community und fördert die Unabhängigkeit der Menschen hier.
Ich habe in Myanmar 3 Wochen verbracht, und die Lage ist eher schlecht im Vergleich zu restlichen südostasiatischen Staaten. Es ist traurig zu sehen, dass ein an Rohstoffe so reiches Land, welches vor WWII eines der am höchsten entwickelten Ländern Asiens war, nun zu einem der ärmsten Staaten gehört. Und das nur, weil sich eine kleine Gruppe des Militärs am Rest der Bevölkerung bereicherte. Ich sehe schlafende Kinder mit Müttern auf der Straße und zugleich BMWs, geparkt vor luxuriösen Shopping Malls. In den letzten 50 Jahren hat man sehr wenig in die Infrastruktur investiert, und es fehlt an fast allem. Wunderschöne Kolonialbauten in Yangon zerbröckeln, die Autobahn zwischen Yangon und Mandalay (2. größte Stadt) erinnert mehr an ein Offroadabenteuer. Durch die vielen unterschiedlichen Ethnien und dem immer noch starken Einfluss des Militärs, hat das Land sehr viele Aufgaben in der Zukunft zu bewältigen.
Trotz dieser tristen Lage, erstaunt mich die Gutmütigkeit, das Lächeln und das Funkeln der Hoffnung in den Augen der Menschen von Myanmar. Irgendwie erinnert es mich an die Zeit nach der samtenen Revolution, die ich in der damaligen Tschechoslowakei erlebt habe.
Ich habe in Yangon alle SONNE-Tagesbetreuungsstätten besucht, wir waren im Nonnenkloster, wo viele Waisenkinder wohnen und besuchten die Slums. Ich muss offen gestehen, dass ich manchmal nicht wusste, ob ich meine Tränen unterdrücken, oder lieber die Kamera vor Auge halten soll und einfach dokumentiere, was ich sehe.
Eins habe ich aber gespürt: und zwar die Fröhlichkeit der Kinder in den Tagesbetreuungsstätten. Egal welchen Hintergrund die Kinder haben, in den Tagesbetreuungsstätten können sie einfach Kinder sein. Und es geht nicht nur ums Lernen, sondern auch um Singen, Tanzen ,Fußball spielen oder einfach mit dem Kumpel blödeln. Alles was für unsere Kinder selbstverständlich ist, aber in Myanmar oft undenkbar. Der Enthusiasmus der Jungs beim Fußball spielen, oder zu sehen mit welcher Begeisterung die Kinder bei der Morgenmeditation bei der Sache waren, werden mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben.