Dr. Mahe und die SONNE-Nomadenschule

Als wir nicht mehr daran glaubten, dass wir den einzigen Afar-Doktor, der in der Afar-Region praktiziert, vor die Linse bekommen würden, ist es uns doch noch gelungen, und zwar am letzten Tag. Sein Name: Dr. Mahe Ali.

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Dr. Mahe, 31, ist der einzige Afar-Arzt, der in einem nomadisch lebenden Clan aufgewachsen ist. Er hat uns bestätigt, wie wichtig unsere Nomadenschulen sind.

Seine Geschichte: In seiner Kindheit hütete er, so wie alle anderen Kinder auch, die Tiere seiner Familie. Er lebte mit seinen Eltern und 8 Geschwistern in einem traditionellen Afar-Zelt. Der kleine Ali Mahe musste seit seinem 5. Lebensjahr auf die Ziegen seiner Familie aufpassen. Als dann die „Schule unterm Baum“ in sein Dorf kam – er war gerade 11 Jahre alt geworden – begann sein Interesse fürs Lernen. Er wollte unbedingt lesen und schreiben lernen, genauso wie seine 7 anderen Brüder, sein alter Vater und seine kleine Schwester. Ali war stets der Beste seines Jahrganges – bis zum Abschluss seines Medizinstudiums. Derzeit arbeitet Dr. Mahe an unterschiedlichen Kliniken in der Afar-Region. Was er sich wünscht: Noch eine bessere Ausbildung zu haben, um seinem Volk noch besser helfen zu können. Alle Patienten schätzen es sehr, dass sie erstmalig von einem Afar-Arzt untersucht werden, mit dem sie sich in ihrer eigenen Sprache verständigen können. Für Dr. Mahe kommt ein Wegziehen aus der Region auf keinen Fall in Frage. Die Afar-Region ist ja seine Heimat! Mittlerweile haben auch all seine Geschwister ihr Studium abgeschlossen, außer dem ältesten Bruder. Dieser hat seine ganze Kraft darauf verwendet, seinen jüngeren Geschwistern die bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen.

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Dr. Mahes Lebensweg ist für mich eine der schönsten Erfolgsgeschichten in unserem gesamten Äthiopienprojekt. Sein Werdegang zeigt, dass die SONNE – Nomadenschulen Wirkung zeigen. Sehr viel Wirkung sogar. Euphorisch berichtet Dr. Mahe, dass nicht nur er sein Studium abgeschlossen hat, sondern dass auch viele andere ehemalige Schüler der „Schule unterm Baum“ heute als Manager, Universitätsmitarbeiter, Veterinärmediziner, Buchhalter, etc… tätig sind. Sie alle erhielten ihre Initialzündung in den Nomadenschulen. Ich denke, dass wir in Zukunft auch von Mädchen ähnliche Erfolgsgeschichten hören werden, denn unsere Schülerheime für mittlere und höhere Bildung für Mädchen werden bald Wirkung zeigen.