Eine christliche Hochzeit in Bangladesch
Wie im letzten Blog angekündigt, kommt hier der Bericht der christlichen Hochzeit.
Geheiratet hat der Bruder von der Zuschneiderin aus meinem Team. Er ist 19 Jahre alt und sie ist ein bisschen über 17 Jahre alt. Die Braut ist auch vom hinduistischen Glauben in den christlichen Glauben übergetreten. In Bangladesch ist es zwar erst erlaubt mit 18 zu heiraten, aber man kann sich die Erlaubnis von den Behörden einholen. Und das war eine „Liebeshochzeit“, also keine Zwangsehe, wie es leider hier in Bangladesch doch des Öfteren vorkommt. Die Zeremonie ist genau gleich wie bei uns, außer, dass sich das Brautpaar nach dem Ringaustausch zum Zeichen der Verbundenheit noch eine Girlande umhängt und eine Girlande, mit der beide verbunden werden. Das kann eine Blumen-, oder wie hier, eine Papiergirlande sein.
Nach der Trauung und dem Fotografieren erfolgt der Auszug aus dem „Kirchenhaus“, begleitet von einem Trommler. Der Brautzug begibt sich in Richtung Elternhaus der Bräutigams, wo dann das Festessen wartet. Das Brautpaar sitzt aber in einem extra Raum, wo sie die Glückwünsche und Geschenke entgegennehmen. Und natürlich müssen unzählige Fotos gemacht werden. Fotos machen, vor allem mit dem Handy, ist eine Leidenschaft der Bengalen!
Das Brautpaar nimmt nicht am Essen teil. Da es so Sitte ist, dass man sich nach dem Essen verabschiedet, haben Bina, die Scheiderlehrerin und ich, uns zu Fuß auf den 2km langen Heimweg begeben. Ich habe den Spaziergang und die schöne Landschaft sehr genossen!
Mein übliches Zitat:
Ein einziger Blick, aus dem Liebe spricht, gibt der Seele Kraft.
Jeremias Gotthelf
Liebe Grüße aus Bangladesch, Carmen