Eine unvergessliche Reise zu den SONNE-Projekten in Indien
Als Hilfsorganisation ist es uns wichtig, dass unsere UnterstützerInnen die Möglichkeit haben, unsere Projekte vor Ort selbst zu besichtigen. Dass Sie sich persönlich davon überzeugen können, was Ihre Spenden bewirken, ist uns ein großes Anliegen.
SONNE-Partnerreisen sind für uns gelebte Transparenz, denn jeder kann und soll sich direkt vor Ort ein Bild von unserer Arbeit und ihrer Wirkung machen. Solche Reisen bieten nicht nur einzigartige Einblicke in unsere Projekte, sondern schweißen auch das SONNE-Team und die Unterstützer:innen zusammen.
Die positive Energie, die in diesen Tagen entsteht, trägt dazu bei, die Arbeit von SONNE weiter voranzutreiben, damit wir noch mehr benachteiligten Kindern nachhaltig helfen können.
Die SONNE-„Reisegruppe“ vor unserer neuen Gesundheitsstation in Basadhi.
Nach längerer Zeit war Mitte November wieder eine „Reisegruppe“ bestehend aus Freund:innen, Pat:innen, Projektpartner:innen, SONNE-Mitarbeiter:innen und der Stellvertreterin der österreichischen Botschafterin im nördlichen Bundesstaat Bihar unterwegs, um sich ein Bild von den SONNE-Schulen, der neuen Gesundheitsstation sowie den vielen Begleitprojekten zu machen. Organisiert wurde diese Reise von unseren indischen SONNE-Mitarbeiter:innen und unserem Projektleiter Armin Mösinger, der seit zehn Jahren unsere Projekte in Indien betreut.
Tohuwabohu am Flughafen in Gaya – die Reisegruppe wurde von Schüler:innen und dem lokalen SONNE-Team lautstark empfangen.
Tag 1: Ein herzlicher Empfang in Gaya
Nach einer langen Reise landete die SONNE-„Reisegruppe“ in Gaya. Gaya liegt nur wenige Kilometer von unserem Projektgebiet entfernt. Eine fröhliche Gruppe von SONNE-Schüler:nnen und Projektpartner:innen empfing die Reisenden schon am Flughafen mit offenen Armen und einem bunten Empfang. Einige der Teilnehmer:innen des SONNE-Selbstverteidigungskurses ließen es sich nicht nehmen, die ehemalige Karate-Weltmeisterin Alisa Buchinger, die schon seit 2015 unsere Projektpatin ist, persönlich abzuholen und zu begrüßen. Für Alisa war es bereits die dritte Projektreise nach Indien.
Gemeinsam freute man sich auf die kommenden Tage, an denen die SONNE-Projekte besucht wurden. Auf dem Programm standen neben den SONNE-Schulen auch die neue Gesundheitsstation, das Selbstverteidigungsprojekt, die Umweltakademie und vieles mehr.
Farbenfroh und herzlich war auch das Wilkommens-Event in der SONNE-Schule in Basadhi
Tag 2: TukTuk-Fahrt und Karate-Stars
Mit Tuk Tuks, Indiens farbenfrohen Autorikschas, ging es auf eine spektakuläre Fahrt zur ersten SONNE-Schule im Dorf Basadhi. Unterwegs wurde die neue SONNE-Gesundheitsstation, die seit dem Sommer in Betrieb ist, offiziell eröffnet. Dieses lebenswichtige Projekt, das die erste kostenlose Gesundheitsversorgung für die Menschen im Dorf Basadhi ermöglicht, wurde im letzten Jahr direkt neben der SONNE-Schule ins Leben gerufen.
„Ich bin überwältigt, … du siehst das Strahlen in den Kinderaugen, diese Begeisterung. Es ist einfach wunderschön!“
Andi Rath – SONNE-Beirat
Die letzten Meter zur Schule wurden zu Fuß zurückgelegt und die österreichischen Gäste wurden, wie es sich in Indien gehört, farbenfroh, laut und voller Herzlichkeit von unseren Schüler:innen und dem lokalen Team willkommen geheißen.
Voller Aufregung und Stolz präsentierten die Schüler:innen das extra für diesen Tag erarbeitete Bildungstheater. Darin setzten sich die Kinder mit wichtigen und sensiblen Themen wie Umwelterziehung, Kinderheirat, aber auch mit dem immer größer werdenden Einfluss und den damit verbundenen Gefahren von Social Media auseinander. Unsere Lehrer:innen waren sehr stolz auf ihre Schützlinge.
In der SONNE-Schule gibt´s Action
Danach ging es weiter mit unserem regelmäßigen Selbstverteidigungskurs für Mädchen. Alisa Buchinger begleitete unseren professionellen Karatetrainer und durfte als Stargast den Mädchen weltmeisterliche Tipps geben. Selbstverteidigung stand natürlich im Mittelpunkt. Unsere SONNE-Beiräte Andreas Rath und Michael Braun „mussten“ den Mädchen als Sparringpartner zur Seite stehen.
Alisa ist nach Jahren endlich wieder zurück in Indien
Das Leben im Dorf spüren
Ein anschließender Besuch im Dorf, in dem die SONNE-Schüler:innen und ihre Familien leben, verdeutlichte nicht nur die lokalen und akuten Herausforderungen, mit denen die Menschen hier konfrontiert sind. Solche „Home Visits“ geben den Reiseteilnehmer:innen einen einzigartigen und unmittelbaren Einblick in das Zuhause der Menschen und sind eine einmalige Gelegenheit, in ihre Lebensrealitäten einzutauchen. Diese Besuche verdeutlichen, wie wichtig unsere Projekte für die DorfbewohnerInnen sind und wie sehr unser lokales Personal in der Community verwurzelt ist.
Zu Besuch im Haus von Chanchal
Ein Vorbild für viele Mädchen
Ein „Meet&Greet“ mit unserer Schülerin Chanchal Kumari, einer unserer besten Karateschülerinnen, und ihrer Familie war für viele das eigentliche Highlight des Tages. Im Haus der Familie gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und so aus erster Hand viel über das tägliche Leben im Dorf Basadhi zu erfahren. Chanchals Mutter ist sehr stolz auf ihre Tochter, die im vergangenen Jahr eine Goldmedaille bei einem nationalen Karatewettbewerb gewonnen hat. Chanchal ist jetzt der Stolz des ganzen Dorfes und ein Vorbild für viele Mädchen.
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie es für sie war, die Karateweltmeisterin bei sich zu Hause begrüßen zu dürfen. Alisa unterhielt sich bestens mit allen, von Starallüren war keine Spur.
Am Abend fand ein besonderer musikalischer Empfang statt, bei dem eine lokale Band traditionelle Musik aus Bihar und den umliegenden Provinzen spielte. Dazu gab es frisch gebackene Samosas. Ein Fest für alle Sinne!
Ein erster Rundgang durch die neue SONNE-Gesundheitsstation
Tag 3: Besuch der SONNE-Gesundheitsstation und der Sportprojekte
Im Mittelpunkt des Vormittags stand der Besuch der Gesundheitsstation in Basadhi, einem Vorzeigeprojekt, das dank einer Stiftungsfinanzierung und Spenden der SONNE-Unterstützer:innen realisiert werden konnte. Die Mitreisenden erlebten hautnah, wie diese Einrichtung das Leben der Menschen vor Ort positiv beeinflusst.
In nur einem Jahr hat sich die Station zu einem Ort der Hoffnung und Heilung entwickelt. Zum ersten Mal haben die Familien von Basadhi Village Zugang zu kostenloser und qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung.
Sauberes Wasser verändert alles
Die in die Station integrierte Wasseraufbereitungsanlage versorgt die Menschen zudem mit sauberem und gesundem Trinkwasser. Sauberes Wasser trägt präventiv zur Vermeidung von Krankheiten bei – ein Meilenstein in der Verbesserung der Lebensqualität für alle BewohnerInnen.
Das große Sportfest vor der Basadhi Schule
Nachmittag der Gewinner:innen
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Sports. Bei einem großen Sportfest gab es beeindruckende Vorführungen der Karate-Mädchen zu sehen. Dann leitete Alisa Buchinger, langjährige Projektpatin des Karate-Programms, ein Training für die Mädchen. Danach gab es spielerische Wettkämpfe (Fangerl spielen, Völkerball, oder zumindest so ähnlich 😉 zwischen den beiden SONNE-Schulen (Basadhi und Bakraur) und jede Menge Gewinner:innen.
Der Tag endete mit der Überreichung eines Spendenschecks für das Projekt, gefolgt von Tanz und Freude. Völkerverständigung der fröhlichsten Art!
Tiefer eintauchen
Am Abend konnte sich die SONNE-Gruppe mit traditioneller Kleidung ausstatten, die für das bevorstehende Chhath Puja Festival erworben wurde. Mit dieser authentischen Kleidung zollten die Mitreisenden der einheimischen Bevölkerung Respekt. Alle genossen es, sich mit ihr durch einen einmaligen tiefen kulturellen Einblick zu verbinden.
SONNE-Unterstützerin Bettina über ihre ersten Eindrücke vom Projektbesuch
Tag 4: Schulbesuch und Eröffnung des Computer-Trainingscenters
Strahlende Kinderaugen und neue Schuluniformen
Im Rahmen der Partnerreise nach Indien durften die mitgereisten Freund:innen der SONNE am nächsten Morgen auch bei der Verteilung neuer Schuluniformen in unseren Schulen teilnehmen. Die meisten unserer Schüler:innen besitzen nur wenige Kleidungsstücke und die Uniformen werden von den Kindern mit Stolz getragen, denn in dieser Region ist es für Kinder der untersten Kaste nicht selbstverständlich, in die Schule gehen zu können.
Die Schuluniformen sind daher nicht nur ein Kleidungsstück, sondern auch ein Symbol für Chancengleichheit, Würde und die Möglichkeit, Träume zu verwirklichen.
Anschließend führt ein kurzer Spaziergang zum mystischen Sujata-Tempel und zum benachbarten SONNE-Kindergarten, wo Kinder auf die Integration in eine unserer formellen Schulen vorbereitet werden.
„Alle haben fleißig mitgeholfen und wurden mit strahlenden Kinderaugen belohnt – ein sehr berührendes Erlebnis“.
Mario – SONNE Mitarbeiter
Das neue Computer-Ausbildungszentrum ist eröffnet
Frauenpower und Umweltschutz
Die Begrüßung der Frauenärztin und die Eröffnung des neuen Computer-Trainingszentrums für Frauen waren die ersten Höhepunkte des Nachmittags. Dieses Ausbildungszentrum bringt Wissen und Technologie zusammen und macht die oft benachteiligten Frauen der Region zu Wissensvermittlerinnen. Die sechsmonatigen Computerkurse sind für die Teilnehmerinnen kostenlos. Digitale Bildung wird hier zum Schlüssel für das Empowerment von Frauen. Dieses Projekt ist nicht nur ein Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit, sondern zeigt auch die Vielschichtigkeit der Hilfe von SONNE-International.
Umweltbildung 2.0 / Zukunft und Verbundenheit
Der letzte „offizielle“ Programmpunkt des Tages war der Besuch einer Klasse der SONNE-Umwelt- und Zukunftsakademie. Die Schüler:innen beeindruckten die Gäste mit ihrer aufmerksamen Teilnahme an dem interaktiven Online-Webinar. Schnell wurde allen Anwesenden klar, dass diese zukunftsweisende Initiative mehr als nur Unterricht ist, sie ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Umweltentwicklung.
„Unglaublich, mit welcher Begeisterung die Kinder hier im Unterricht mitmachen – kein Vergleich zu daheim in der Klasse!“
Gabriele – Sprachtrainerin und SONNE-Spenderin
Ein Tag voller Einblicke und Emotionen
Mit der Begleitung der Schüler:innen auf ihrem Schulweg ins nahegelegene Lehmdorf klingt der aufregende Projekttag aus. Am Abend stehen die Vorbereitungen für das Chhath Puja Festival an, bei dem unsere Gäste die Möglichkeit haben, in die kulturellen Feierlichkeiten einzutauchen.
Geöffnete Häuser und geöffnete Herzen
Bei den sogenannten „Home Visits“ im Dorf werden die Türen der Häuser geöffnet und den Gästen Tee und Milchreis angeboten. Je mehr Gäste ins Haus kommen, desto mehr Glück bringen sie den Familien. Einzigartige Momente der Verbundenheit, die die SONNE-Reisegruppe mit nach Hause nehmen wird.
Der langjährige SONNE-Freund Bernhard zeigt sich begeistert
Hinter die Projekte blicken und mitten im Leben sein
SONNE-Partnerreisen sind mehr als nur der Besuch von Projekten. Sie sind eine Reise durch die Geschichten der Menschen, durch die Farben und Klänge, die den Alltag hier prägen.
So verdeutlichte diese Reise, wie konkret die Unterstützung durch SONNE-International das Leben der Menschen in diesen Dörfern verbessert. Die Projekte, von Gesundheitsstationen bis zu Bildungsinitiativen, wirken nachhaltig und erzielen sichtbare Ergebnisse.
Die Mitreisenden erlebten nicht nur die Schönheit Indiens, sondern auch die Realität der Herausforderungen vor Ort. Dieser Perspektivwechsel schärft den Blick für die Bedeutung kontinuierlicher Hilfe.
Dominik Frey über seine erste Indienreise
Machen Sie sich selbst ein Bild
Wenn Sie Interesse haben, unseren Obmann Erfried Malle oder unseren Projektleiter Armin auf ihren Projektreisen zu begleiten, dann melden Sie sich bei uns und wir informieren Sie persönlich über die nächste Möglichkeit, in unsere SONNE-Projekte einzutauchen.