Nun ist es endlich soweit! Mein erster Reiseblog…Live aus Bangladesch…

Hier bin ich und verfasse meinen ersten Blogeintrag, nicht aus Indien wie die meisten von euch vielleicht erwartet haben,sondern aus BANGLADESCH!

Obwohl ich schon zweimal in Indien bei unserem SONNE-Schulprojekt gewesen bin, das SONNE bereits seit zwei Jahren betreut aber nicht selbst – sondern von Dr. Fridolin Stögermaier –  ins Leben gerufen wurde, war ich vor meiner Abreise schon sehr gespannt nun ,,endlich“ SONNE-Projekte in Echt zu sehen. Man macht sich zwar sein Bild, wenn man jedes Jahr unseren Jahresbericht studiert und die spannenden Geschichten von Erfried und Co hört, doch glaubt mir unsere Projekte in Realität zu sehen ist um Vieles beeindruckender und ich weiß eigentlich gar nicht wie ich meine ganzen positiven Eindrücke hinsichtlich unsererAktivitäten hier beschreiben und in Wort fassen soll. Ich versuch‘s trotzdem!
Am Flughafen in Dhaka wurde ich von unserem extrem sympathischen SONNE-Bangladesch Manager Mister Mamun sehr herzlich in Empfang genommen und bereits nach der gemeinsamen Fahrt in meine Unterkunft wusste ich, dass es mit diesem Kerlchen eine sehr bereichernde Zeit werden wird. Und ja, die letzten paar Tag und hunderte Kilometer die wir miteinander hinter uns gebracht haben, haben mir bewiesen, dass mich meine Menschenkenntnis auch hier nicht im Stich lässt. Mamun ist für die SONNE echt Gold wert und wie er und sein dynamisches Team unsere SONNE-Projekte mit Herz leiten, echt beeindruckend.  Bevor ich euch was von unseren Projekten erzähle möchte ich euch noch eine kleine Road-Trip Anekdote erzählen:
Als wir von Dhaka nach Jhenaigati gefahren sind, hat unser Fahrer das Tempo massiv verringert und angehalten. Bevor ich fragen konnte warum wir halten,  sah ich einen Elefanten vor unserem Auto stehen. Er rührte sich keinen Millimeter und verhinderte unser Weiterkommen. Erst als unser Fahrer sein Fenster hinunterkurbelte und einen Geldschein in seinen Rüssel steckte, den er übrigens in unser Auto hielt, erlaubt uns das Einkommensschaffende-Fundraising-Rüsseltier  die Weiterfahrt. Wer mir nicht glaubt, ich hab den Beweis auf Video!
Wie dem auch sei, nun zum wirklich Wichtigen, unsere Projekte von SONNE die ich bis jetzt besucht habe:
Die vergangenen Tage haben wir in Jhenaigati verbracht um unsere 8 Dorfschulen um das Traingscenter für IT und Näherinnen zu besuchen. Unser erster Weg in Jhenaigati führte uns zum dortigen Trainingscenter, wo in den vergangenen vier Jahren 354 Frauen die Möglichkeit hatten einen 3-monatigen Kurs in Schneiderei abzuschließen und darüber hinaus 456 Mädchen und Buben einen Computerkurs besuchten. Seit einiger Zeit stellen wir einigen Absolventinnen unseres Schneidereikurses eine eigene Nähmaschine zur Verfügung, und die Kosten für die Maschine können dann über einen bestimmten Zeitraum zurückgezahlt werden. Bis dato wurden 19 Nähmaschinen zur Verfügung gestellt und ich hatte die Ehre eine dieser Maschinen persönlich zu übergeben. Die Frau erzählte mir, dass sie schon einige Bestellungen bekommen hat, und sich sehr freut endlich mit der Arbeit beginnen zu können.
In den darauf folgenden Tagen besuchten wir unsere 8 Dorfschulen wo SONNE insgesamt 377 Kindern den Zugang zu Bildung ermöglicht. Schon alleine die Anreise zu diesen Schulen war ein Abenteurer, denn sie liegen zum Teil sehr abgelegen. Wir wurden in jeder Schule sehr freundlich empfangen und man merkt sofort, dass es den Kindern in unseren Schulen gut geht und sie Freude am Lernen haben. In manchen Schulen wurden für uns traditionelle Lieder gesungen und Sportdarbietungen wie z.B Mädchenhandball und Morgenübungen vorgeführt. Bei all diesen Aktivitäten hatte ich das Gefühl, dass die Kinder mit voller Freude bei der Sache waren. Auch die Dorf-Community beobachteten die Darbietungen ihrer Kinder und waren ebenso total begeistert. Unsere lokalen LehrerInnen wissen wirklich was sie tun und wie man Kinder in ihrer individuellen Entwicklung fördern kann. Hut ab!
In den kommenden Jahren wird SONNE an jedem dieser Standorte ein neues solides Schulgebäude errichten um die Rahmenbedingungen für den Unterricht zu verbessern. Dieses Bild zeigt, dass schon fleißig an einem dieser 8 Standorte gearbeitet wird und der Fertigstellung noch in diesem Jahr nichts mehr im Wege stehen sollte. Die Kinder erzählten mir, dass sie sich jetzt schon auf den Unterricht in dem neuen ,,kühleren“ Gebäude freuen. Ich bin froh bei diesen Projekten meinen Beitrag  leisten zu dürfen und meine beruflichen Erfahrungen einfließen lassen zu können.
Doch was hilft eine neue Schule, wenn Kinder regelmäßig krank werden und die Schule nicht besuchen können? Deshalb wird neben Aufklärungsworkshops bezüglich Hygiene auch eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung bei allen SchülerInnen durchgeführt und für jedes Kind eine eigene Gesundheitskarte angelegt. Bei lokal behandelbaren Krankheiten wie z.B Durchfall werden vom Doktor selbst Medikamente verabreicht und wenn es sich um einen schwierigeren Fall handelt, wird durch unser lokales Team eine Überstellung in ein Krankenhaus organisiert. Zufällig war ich bei einer dieser monatlichen Untersuchungen anwesend und durfte mir selbst ein Bild davon machen.  
So viel  dazu. Ich bin gerade nach Dhaka zurückgekehrt und werde noch schnell in unser Büro hier fahren um diesen Blog online zu stellen. Morgen um 7.00 Uhr geht’s mit dem Bus weiter nach Alikodom zu unseren anderen Projekten. Ich bin schon sehr gespannt was mich in der kommenden Woche erwartet wird und ob die Busfahrt dorthin wirklich 10 bis 20 Stunden dauern wird – wie Mamun meinte – werde ich euch in meinen nächsten Blogeintrag verraten.
Liebe Grüße aus Dhaka City,
Armin