Sophia in Indien

Eintrag September 2019

Health Camp ganz im Zeichen von „Food 4 Health – Gesund essen“!

Viele Kinder leiden unter Mangelernährung

Heute stand das Health Camp in der Schule in Bakrour ganz im Zeichen des Problems der Mangelernährung, passend zu unserem „Food 4 Health“ Projekt. Ich habe Lehrer angeleitet, wie sie Kinder korrekt bezüglich ihres Gewichts und Größe vermessen und somit unter Berücksichtigung des Geburtsdatums anhand einer Tabelle eruieren können, ob ein Kind zu klein oder untergewichtig für sein Alter ist. Die Ermittlung des Alters gestaltet sich hier nicht so einfach, da diesem nicht die Bedeutung beigemessen wird, wie wir es im europäischen Raum gewohnt sind. Teilweise wird das Alter geschätzt. Über dieses Phänomen habe ich bereits in einem anderen Blog berichtet.

Aufklärungsarbeit bei Ärzten, LehrerInnen und Eltern

Neben der Berechnung des richtigen Alters ist es für die hier Angestellten, oder für einen Laien im Allgemeinen, gar nicht so einfach zu filtern, ob nun tatsächlich eine Problematik vorliegt, da sich die Kinder ja auch im Wachstum befinden, die klinische Diagnostik oder familiäre Disposition miteinbezogen werden müssen. So kann ein Kind einfach zarter gebaut sein, oder auch die Eltern einfach kleiner gewachsen sein. Prinzipiell sind die Menschen hier im Allgemeinen kleiner. Also ich mit meinen 175 cm fühle mich meist wie ein Riese, oder zumindest sehr groß. In jedem Fall wurden die Eltern informiert, falls ihr Kind für das Alter entsprechend zu klein oder zu leicht ist- denn es besteht ja die hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch bereits bei den Eltern ein Wachstumsrückstand auf Grund der vorherrschenden Armut vorlag. Wurde also bei einem Kind ein Problem, welches auf eine Mangelernährung hinweist, ermittelt, wurden die Eltern über die Wichtigkeit der Aufnahme von Gemüse, Obst und Eiweiß informiert. Oftmals können sich die Familien eine gesunde Ernährung nicht leisten- darüber habe ich in meinen „Food 4 Health“ Beiträgen bereits geschrieben – aber zumindest wurden sie darüber aufgeklärt. Durch den meist sehr niedrigen Bildungsstand- wenn überhaupt vorhanden – ist auch das Wissen über Nährstoffgehalt, richtige Nahrungszusammensetzung, Auswirkung auf den Körper etc. sehr gering. Der Arzt wurde speziell auf diese Kinder, welche an der Grenze oder unter dem Gewichts- und Größenminimum liegen hingewiesen, um gegebenenfalls medikamentös einwirken zu können. Als spezielles Zuckerl gab es für jedes Kind einen Apfel und 2 Bananen beim Verlassen des Health Camps.

Bildungsarbeit für Alle!

Für mein Empfinden war es heute speziell- gelungenes Health Camp, da die MitarbeiterInnen vor Ort neue Fähigkeiten erwerben konnten, Bildungsarbeit bei den Eltern geleistet wurde, eine wunderbare Interaktion zwischen Lehrern, Eltern und dem Arzt stattfand und die Kinder zeitgleich mit frischen Vitaminen versorgt werden konnten.

Alle waren höchst zufrieden! Es war mir eine Freude!

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