Welch ein katastrophaler Jahrestag! Corona anstatt Torte.
Über eine Million Menschen sitzen seit drei Jahren traumatisiert und heimatlos in einem bengalischen Flüchtlingslager fest und sind seit Mai auch dem Corona-Virus ausgeliefert. Mit dem Fahrrad aus Österreich kommt nun Hilfe.
Wien, 20. August 2020 – Rund um den 25.August 2020 kommt es zu einem traurigen dritten Jahrestag. Im August 2017 sind über 700.000 Menschen in das bengalische Flüchtlingscamp Kutupalong geflohen, weil sie aus ihrer eigenen Heimat Myanmar gewaltsam vertrieben wurden. Es sind Rohingya, die am meisten verfolgte Minderheit der Welt! Kutupalong kann als unerwünschte Stadt betrachtet werden die zum größten Flüchtlingslager der Welt geworden ist. Nun fristen auf 13 Quadratkilometern, sprich auf einer Fläche von nur einem Zehntel von Graz, noch immer über eine Million Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Dasein. Diese Krise verstummt immer mehr, obwohl sich die Situation für die Flüchtlinge nicht wirklich verbesserte und seit Mai dort sich auch der Corona-Virus eine neue Brutstätte gefunden hat.
Bis eine politische Lösung gefunden wird sind diese Menschen dort gezwungenermaßen gestrandet und völlig ohne Perspektive und haben nun auch noch vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus Angst. Die internationale Berichterstattung über diese Krise hat sehr abgenommen und es scheint, dass diese Menschen Opfer einer ,,vergessenen Krise“ werden, da diese Krise aus dem öffentlichen Diskurs sukzessive verschwindet.
EINE HAND VOLL ÖSTERREICHER HELFEN NOCH IMMER
Die österreichische Hilfsorganisation SONNE-International ist die einzige österreichische Hilfsorganisation, die noch vor Ort kontinuierlich engagiert ist. Leider haben sich mittlerweile schon wieder viele internationale Hilfsorganisationen aus diesem Krisengebiet zurückgezogen, denn die internationale mediale Berichterstattung, die für das Fundraising eine wichtige Unterstützung darstellt, ist nach drei Jahren auf ein Minimum zurückgefallen. Der Bedarf an medizinischer Versorgung ist im Rohingya-Camp größer denn je, denn z.B. die Ansteckung mit COVID-19 ist eine der großen Sorgen der Menschen, da auf diesem engen Raum Abstand halten nicht möglich ist. Die prekären hygienischen Umstände in diesem Camp machen es den Menschen besonders schwer, sich vor COVID-19 zu schützen. Es fehlt einfach an einer flächendenkenden medizinischen Versorgung und gesunder Verpflegung. Das lokale Team von SONNE-International betreibt seit Beginn der Flüchtlingskrise im Sept 2017 zwei medizinische Notfallstationen, um diesen Menschen in der Not zu helfen. Seit April 2020 werden im Flüchtlingslager auch Präventivmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Viruses großflächig umgesetzt, allen voran Hygiene-Aufklärung und die Verteilung von Seife und Masken. Diese Hilfsmaßnahmen auch jetzt noch statt, weil es im Lager zu immer neuen Ansteckungen kommt. Im Herbst ist eine zusätzliche Hilfslieferung mit Hygieneartikel geplant und dafür werden noch zusätzliche Spenden dringend benötigt. (SONNE-Spendenkonto BAWAG PSK – IBAN: AT79 6000 0005 1006 1977 BIC: BAWAATWW Betreff: Hilfe für Heimatlose)
EINE INFOKAMPAGNE SCHAFFT BEWUSSTEIN – 1000 Nächte ohne Heimat
Bis eine politische Lösung gefunden wird, müssen die Menschen im Flüchtlingslager adäquat versorgt werden und diese Krise darf nicht aus dem öffentlichen Diskurs verschwinden. Die Lage bleibt unverändert dramatisch und die Community von SONNE-International wird versuchen, ab August – rund um den dritten Jahrestag dieser schrecklichen Vertreibung – mit einer breite Informationskampagne (ev. TV-Beiträge, Fotoausstellungen, virtuelle Führungen, Vorträge, Publikationen, Events, etc) auf diese Krise aufmerksam zu machen.
Mit dem Rad nach Bangladesch. Eine ganz besondere Rad-Challenge (Start ist am 28. August 2020 in Langenlois in Kooperation mit winecycletours.com) findet im September statt und ist Teil dieser Kampagne. Die Community von SONNE-International radelt symbolisch 16.000 km nach Bangladesch und zurück und sammelt so Spenden für die Hilfspakte.
ÖsterreicherInnen geben diesen Menschen eine Stimme. Im Rahmen der Infokampagne werden ganz persönliche Geschichten der geflohenen Menschen erzählt. Ein Team von SONNE-International besuchte Februar/März 2020, das Flüchtlingslager und ihr Projekt erneut, um die Geschichten dieser heimatlosen Menschen zu porträtieren. Eine sensible Bestandsaufnahme wurde von diesem Team durchgeführt. Dabei wurden einige Geflüchtete und ihre Lebensumstände porträtiert. Durch die Darstellung dieser Einzelschicksale sollen die Adressanten fähig sein, Empathie zu diesen Menschen herzustellen und diese Krise für viele ÖsterreicherInnen greifbar machen und darüber hinaus mehr Verständnis und Akzeptanz für Migration schaffen. Erzählt werden diese Geschichten von bekannten Stimmen.
Durch diese breite und innovative Informationskampagne werden diese Menschen mehr Aufmerksamkeit bekommen, damit die Politik nicht mehr wegsehen kann und über Förderungen finanzierte Hilfslieferungen das Leid gelindert werden kann. Hilfe vor Ort ist ja auch das Motto unserer Bundesregierung!
Downloadlink für PR-Bilder (zur freien Verfügung) : https://we.tl/t-xjTUARJsVZ
Mehr Infos zur Rad-Challenge: https://www.sonne-international.org/bines-radl-challenge-2/
Mehr Infos zur Informationskampagne (1000 Nächte ohne Heimat): https://www.sonne-international.org/1000-naechte-ohne-heimat/
Medienspiegel von SONNE-International: https://www.sonne-international.org/presse/#section-a
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Interviews mit dem Obmann von SONNE-International, der die Projekte vor Ort selbst betreut werden gerne organisiert, weiteres Bild- und Videomaterial bei Bedarf zur Verfügung gestellt.
Rückfragehinweise:
Sabine Braun (Events) – 0699 19600830 braun@sonne-international.org
Erfried Malle (Obmann) – 0699 19456052 malle@sonne-international.org