Einkommensschaffung im Slumgebiet von Yangon
SONNE-International bringt Bildung in die ärmsten Regionen der Welt. So auch in die Slums von Myanmar, wo wir ein erfolgreiches Programm zur Berufsausbildung von marginalisierten Jugendlichen einführen konnten.
Das Leben in den Slums
Zahlreiche Kinder und Jugendliche fristen ihr Leben in Yangon, der größten Stadt Myanmars, unter äußerst prekären Bedingungen in informellen Siedlungen. Diese Situation wurde durch die Pandemie und die politische Krise zusätzlich erschwert. Die Menschen in urbanen, informell gewachsenen Siedlungen haben so gut wie keinen Zugang zu adäquaten Ausbildungsmöglichkeiten. Durch den Urbanisierungsprozess in Myanmar wird es für Menschen ohne Ausbildung immer schwieriger, in der Stadt einen Job zu bekommen.
Unser Projekt hat vieles bewirkt
Im Rahmen dieses Projektes hatten marginalisierte Jugendliche die Möglichkeit, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen. Nachdem die Jugendlichen in unseren DCCs den Alphabetisierungsprozess abgeschlossen hatten, konnten wir, unterstützt von professionellen TrainerInnen, einkommensschaffende Maßnahmen anbieten. Im Rahmen des vorliegenden Projektes gab es die Möglichkeit, eine Ausbildung in traditioneller Rattan-Flechtkunst oder in Schneiderei (ab dem 2. Projektjahr) zu absolvieren. Nach einer Mid-Term Evaluierung des Projektes wurden im zweiten Projektjahr statt der traditionellen Rattan-Flechtkunst Computerkurse angeboten.
Insgesamt haben innerhalb der Projektlaufzeit 302 Jugendliche erfolgreich an einer der drei Ausbildungsmöglichkeiten teilgenommen. Empowerment und die Gleichstellung der Geschlechter spielten in diesem Projekt eine wesentliche Rolle, denn im Rahmen der Schneidereiausbildung wurden ausschließlich benachteiligte weibliche Jugendliche ausgebildet. Dieses Projekt hat zur individuellen Entwicklung der TeilnehmerInnen beigetragen, weil das Projekt eine einkommensschaffende Maßnahme für Jugendliche darstellt und Hilfe zur Selbsthilfe gibt.
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Resultate Rattan-Flechtkunst
Diese Kurse wurden nur im ersten Jahr abgehalten, da im zweiten Jahr nach einer internen Evaluierung auf Computerkurse umgestellt wurde. Vier Kurse ( zu je 3 Monaten – 5 Tage pro Woche von 9.30 bis 16.30) haben stattgefunden und insgesamt 147 Jugendliche haben daran teilgenommen. Diese Jugendlichen können nun für den lokalen Markt produzieren und sich neben ihrer weiterführenden Schulbildung ein kleines Zusatzeinkommen schaffen. Dadurch werden sie unabhängiger von ihren Eltern und können sich auch den oft erforderlichen Nachhilfeunterricht leisten.
Myanmar hat in den letzten Jahren einen rasanten Weg der Digitalisierung eingeschlagen. Computergrundkenntnisse gehören mittlerweile zur Grundvoraussetzung in den meisten Berufssparen. Gleichzeitig lässt sich mit traditionellem Handwerk (Rattan-Flechtkunst) immer weniger Geld verdienen. Auch war die Nachfrage nach Computerkursen sehr groß. Deshalb schlug unser lokales Team in Myanmar nach einer internen Evaluierung im Juni 2019 vor, mit den Rattan-Flechtkunst-Kursen nach dem ersten Projektjahr aufzuhören und stattdessen Computerkurse anzubieten.
Resultate Computertraining
Der erste Computerkurs wurde im März 2020 abgehalten. Primär wurden die Programme von MS Office 2016 unterrichtet. Die Kurse fanden immer am Wochenende statt und hatten einen Umfang von insgesamt 72 Stunden. Die KursteilnehmerInnen hatten auch die Möglichkeit, die Computer während der Woche zu nutzen, um das Erlernte zu vertiefen. Insgesamt haben 65 Jugendliche einen Computerkurs erfolgreich absolviert.
Resultate Schneidereiausbildung
Der erste Durchgang der 3-monatigen Schneidereikurse wurde im Oktober 2019 gestartet. Wegen der Pandemie mussten die Kurse teilweise kurzfristig unterbrochen werden. Dennoch konnten 90 TeilnehmerInnen diese Ausbildung erfolgreich absolvieren.