Familienreintegration und Rehabilitation von befreiten Gefängniskindern (YCDC)
Zielgruppe
Straßenkinder und gefährdete Kinder im Alter von fünf bis 14, die von der Polizei aufgegriffen wurden und in einer Polizeistation (Hlaing Township, Yangon) in Gewahrsam gehalten werden.
Problemstellung
Kinder, die bettelnd und/oder elternlos in den Straßen der Stadt herumlungern, werden von der Polizei aufgegriffen und vorübergehend oder auch langfristig inhaftiert. Täglich gelangen so ca. fünf Kinder in Polizeiverwahrung. Eltern, sofern vorhanden, werden davon nicht in Kenntnis gesetzt. Viele suchen oft verzweifelt nach ihren vermissten Kindern. Für Kinder ohne Eltern wiederum ist es nahezu aussichtslos, aus der Haft herauszukommen; für sie gibt es kein Zuhause, wohin sie zurückkönnen oder wollen. Ohne Hilfe müssen unschuldige Kinder im harten und brutalen Alltag der Anstalt oft bis zu drei Monate im Ungewissen ausharren.
Konkrete Aktivität
Ein Sozialarbeiter arbeitet eng mit den Behörden zusammen, um die Rückführung der Kinder in ihre Familien zu ermöglichen. Neuankömmlinge werden registriert, Familien werden ausfindig gemacht und besucht, nötige Dokumente werden besorgt und finanziert, die Kinder werden so schnell wie möglich wieder mit ihren Familien vereint. Der Spezialist für Familienintegration kümmert sich vor allem um eine gute Familienzusammenführung und hält individuelle Aufklärungs- und Bewusstseinsgespräche mit den Familien, um sich der Problematik der Inhaftierung bewusst zu werden. Beim wöchentlichen Besuch in der Polizeistation ist ein Sozialarbeiter für die Registrierung der Kinder zuständig, der zweite (Spezialist für Familienintegration) sorgt mit Sport und Spiel mit den Kindern für einen Ausgleich ihres tristen Gefängnisalltags.
Verbesserung
Durch diese Aktivität können Gefängniskinder, die unschuldig von der Polizei gefasst wurden, so schnell wie möglich befreit werden und mit ihren Familien zusammengeführt werden. Das verhindert, dass sie zu lange Zeit in einer sehr gefährdeten Umgebung ausharren müssen, fernab von ihrer Familie und in manchen Fällen auch abwesend von ihrem Schulbesuch – was sich höchstwahrscheinlich auch auf ihre kindliche Entwicklung negativ auswirken würde.
Resultate
- jährlich können bis zu 100 Kinder befreit werden und dadurch wieder bei ihren Familien leben
- 50 Mal wird das YCDC von unserem Team jährlich besucht
- rund 300 Hausbesuche werden jährlich bei den Familien durchgeführt