Sophia in Indien

Sophia Simon engagiert sich als Volontärin in der SONNE-Schule Bodghaya

Eintrag vom Juni 2019

Sommerferien! Zweit für einen Rück- und Ausblick!

Über 3 Monate bin ich nun Teil der Sonne- Gemeinschaft hier in Bodhgaya. Zeit für mich Zwischenbilanz zu ziehen, was sich bis jetzt getan hat.

Ich habe Kontakte geknüpft, bzw. die Mitarbeiter vor Ort dabei unterstützt und angeleitet, um das Karateprojekt auf 3 weitere Schulen und über 100 Mädchen ausweiten zu können, um nach den Sommerferien direkt mit dem Training starten zu können. Ein Artikel im Salzburger Fenster konnte mitunter diesbezüglich erwirkt werden.

Wir haben die Health Camps gestartet, welche monatlich in jeder Schule stattfinden. Durch geführte Aufzeichnungen ist abzuleiten, dass diese bereits ihre Wirkung zeigen (mehr fitte Kinder, weniger Bauchbeschwerden, weniger Schwäche, …)

Die Kampagne „food 4 health“ wurde gestartet und es konnte bereits die Summe von über 1200 Euro gesichert werden, um 120 Kindern 1 Mal tgl. eine nährstoffreiche Mahlzeit zu bescheren. Im Zusammenhang findet nach den Sommerferien vorerst eine flächendeckende Entwurmung der Kinder statt, bevor die Essensausgabe startet. Dies trägt auch dazu bei, das Auftreten der Mangelernährung zu verbessern.

Ich habe das WADI zur Wasserdesinfektion wiedereingeführt. Nach einer Präsentation und Schulung bezüglich Händehygiene, Übertragungswege von Krankheiten, Notwendigkeit von sauberem Trinkwasser, …wurde ein Rhythmus zur Aufbereitung von sauberem Trinkwasser gefunden und seither weitergeführt. Auch diesbezüglich wurde im Artikel im Salzburger Fenster berichtet.

Durch die Erstellung von Videos und Berichten (blog, facebook) konnten die Erlebnisse und Geschehnisse vor Ort an Interessierte und Unterstützer direkt weitergegeben werden.

Um auch die Mitarbeiter vor Ort zu fördern habe ich den „analogen chatroom“ eingeführt. Einmal in der Woche haben die Lehrer die Möglichkeit einer „Gesprächsrunde“ mit mir beizuwohnen. Wir besprechen alltägliches, diskutieren kulturelle Themen oder wiederholen Sprachliches wie Vokabular oder Grammatik.

Was hat sich für mich persönlich getan?

Ich bin in ein Land gekommen, in welches ich nie zu reisen dachte. Dafür wurde ich mit Freundlichkeit und Farbenfroheit belohnt. Das Essen ist köstlich. Das Klima gewöhnungsbedürftig. Ich habe Aufgaben angenommen und erfüllt, welche ich in dieser Weise oder Ausmaß noch nicht gemacht habe. Manche Klischees haben sich für mich bestätigt, manche umgekehrt und manches Mal wurde ich eines Besseren belehrt. Trotz gewisser Entbehrungen habe ich mich irgendwie in dieses Land- oder zumindest meine „Region“ verliebt. Durch Gespräche mit Indern von anderen Bundesstaaten konnte ich erkennen und erleben, dass ich gar nicht von „Indien“ sprechen kann. Ich möchte daran erinnern, dass der Bundesstaat Bihar größer als Österreich ist. Ich bin voller Neugierde und Motivation- welche spannenden Aufgaben und Hürden noch auf mich warten mögen. Ich habe viele Ideen, viele Projekte, welche ich noch umsetzen möchte. Um mich persönlich weiter zu bilden will ich „den indischen Tanz“ erlernen, mehr mit den Familien indisch kochen, lernen mich selbst in einen Sari zu kleiden und weiter aktiv am Sprachgeschehen teilnehmen, um wenigstens ein paar Hindi-/ Sanskritkenntnisse mitnehmen zu können. Ich bin gespannt, wie lange ich wirklich bleiben werde.

Ich finde rückblickend kann ich stolz sein. Beruflich und privat.