Weihnachten in Indien

Weiß bedeckte Berge, grüne Tannen, festlich geschmückte Straßen und Häuser, dampfender Glühwein … das ist Österreich zur Weihnachtszeit. Esther und John sind zur Zeit ehrenamtlich für SONNE-International Indien, und dort ist Weihnachten ganz anders …

  • Esther und John am"heiligen Abend" mit den Kids in der SONNE-Schule.

Esther und John am“heiligen Abend“ mit den Kids in der SONNE-Schule.

Heilig Abend in Bodhgaya

In Indien bzw. in Bodhgaya läuft Weihnachten ganz anders als daheim, was vermutlich auch daran liegt, dass Weihnachten hier zwar gefeiert wird, aber nicht Teil eines ernsthaften religiösen Festes ist, sondern einfach ein bekanntes Fest, bei dem man gerne mitfeiern möchte.

Unser Weihnachtsfest fing um 10 Uhr morgen am 24.12 in einer der Schulen in Basadhi an. 25 Grad, Sonnenschein und 350 Kinder, welche neben der Schule Cricket und Badminton spielen. Eine Impromptu-Einheit in Karate unter dem Bodhi-Baum durfte nicht fehlen. Auch konnten wir uns das erste Mal mit dem sehr regelbelastetem Spiel Cricket auseinandersetzen. Wenn auch auf den ersten Blick sehr kompliziert, konnten wir in der einen Stunde großen Gefallen an dem Spiel finden.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Baum schmücken und Festmahl zubereiten

Die Lehrerinnen und älteren Schülerinnen bereiten das Essen für alle vor. Es wurde ein herrliches Gericht namens Puri Subji gekocht, bestehend aus Blumenkohl, Kartoffeln, Chili, vielen Gewürzen und frisch rausgebackenem Fladenbrot. Während des Kochens, welches für 350 Schüler*innen mehrere Stunden Zeit im Anspruch genommen hat, wurde noch kräftig zur indischen Musik getanzt. So weit so Indien.

Anders sieht der Baum aus, der im Innenhof der Schule steht. Mit bunten Lichtern geschmückt, mit weihnachtlichen Bildern versehen und von „Jingle Bells“ beschallt erinnert er schon ein wenig mehr an Weihnachten.  Auf jeden Fall ist der Kern von Weihnachten wie gewohnt: Lachende und vergnügte Kinder mit Vorfreude auf das, was heute noch kommen mag.

Die Kids präsentieren stolz ihre Weihnachtskarten.

Ein einmaliges Erlebnis

Nach den Spielen vor der Schule gibt es zunächst eine kleine Stärkung, ehe das Nachmittags-Programm losgeht. Gerade mal einen Tag hatten die Schüler Zeit sich etwas zu überlegen und einzustudieren. Einige Schüler trauten sich, Jungs wie Mädchen, Gruppen- wie Solo-Performances. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit waren die Vorführungen indischer Natur und alles ein wenig holprig, aber süß genug, um auf Zucker im Kaffee für das restliche Jahr zu verzichten.

Abschließend haben wir alle gemeinsam im Schneidersitz am Boden unser Weihnachtsmahl zu uns genommen. Heuer war das Weihnachtsfest für uns wirklich etwas anders als sonst, aber nicht weniger schön oder besinnlich. Wir durften hier inmitten von 350 freudigen Kindern ein paar schöne Stunden verbringen und einmal ein indisches Weihnachten genießen.

Das Festmahl.

Vor dem Fest wurde noch fest gearbeitet und trainiert.

An den Tagen vor Weihnachten hat John wieder Erste Hilfe Kurse in der Basadhi-Schule abgehalten, Ester hat Hygieneworkshop für Frauen organisiert und die Mädchen der Schule waren eifrig beim Karate-Training bei der Sache.

John und seine interessierten Zuhörer:innen beim Erste-Hilfe Kurs.

Hygieneworkshop in Basadhi

Am 22. Dezember haben wir in der Schule in Basadhi (ein Dorf, das etwas abgelegener ist) einen Menstruationsworkshop für die Mädchen und Frauen aus der Gegend abgehalten. Das Thema Menstruation wird noch als etwas Peinliches und fast schon Schamhaftes angesehen. Es ist auch nicht möglich mit einem Mann, z. B. einem Arzt, darüber zu sprechen. Viele Mädchen und Frauen hier wissen oft nicht viel über die weibliche Anatomie und wie man sich und seinen Körper während der monatlichen Menstruation gesund und sauber hält.

Der Besuch bei einem Arzt ist teuer und für viele keine Option. Obwohl der Zugang zu Hygieneartikeln wie z.B. Binden durchaus gegeben ist und auch der Preis annehmbar ist, wird oft auf wiederverwendbare Stofftücher zurückgegriffen. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, Hauptsache die Stofftücher werden gut ausgekocht und in der Sonne getrocknet. Doch daran scheitert es in vielen Fällen, die Scham, dass jemand sie sehen könnte, ist groß und so werden diese Stofftücher eher versteckt als ordentlich gereinigt und getrocknet.

Die Frauen des Dorfes beim Workshop.

Aufklärung gegen Unwissenheit

Abgehalten wurde der Workshop gemeinsam mit Sushma, einer Lehrerin der Schule, welche bereits zuvor zwei solcher Workshops abgehalten hat, und ihrer Tochter Somi, welche Erziehungswissenschaften studiert. Gemeinsam haben wir insgesamt 170 Frauen, von jung bis alt, über ihre Perioden, miteinhergehende Probleme und mögliche Strategien für eine verbesserte Intimhygiene gesprochen. Zum Abschluss haben noch alle Teilnehmerinnen eine kleine Aufmerksamkeit in Form von Seifen, Shampoos und Binden bekommen.

Die nächsten Workshops finden dann im neuen Jahr statt, vermutlich auch in eher abgelegenen Dörfern rund um Bodhgaya. Besonders außerhalb der Ballungszentren sind Armut, Unwissenheit und der Zugang zu einfacher medizinischer Unterstützung stark eingeschränkt und die Menschen sind auf sich alleine gestellt. Besonders hier muss unser Wille zur Hilfe und Aufklärung ansetzen.

Verteilung von Hygieneartikel.

Karate-Kurs für die Mädchen

Mädchen und Frauen haben hier in Indien noch einen viel geringeren Stellenwert. Gerade hier in Bihar, im Norden Indiens, ist eine gute Ausbildung nicht immer leicht zugänglich. Noch seltener sind Selbstverteidigungs- oder Karatekurse für Mädchen. Sie sind nicht nur gut für die körperliche Bewegung, sondern auch für ihr Selbstwertgefühl. Zweimal wöchentlich in Bakraur und zweimal wöchentlich in der Basadhi-Schule bringt ein neuer Karate-Lehrer den Mädchen der Buddha Education Foundation und Sonne International Schulen genau das bei: Selbstvertrauen, Selbstverteidigung und es macht auch noch viel Spaß.

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